5 Führungskompetenzen für die Wirtschaft nach Corona

Das Zukunftsinstitut hat einen tollen Artikel von Herrn Franz Kühmayer veröffentlicht.

Wir dürfen Euch hier einen Auszug zu diesem Thema  präsentieren: 

 

 

SCHWACHE SIGNALE ERKENNEN

Es wäre absurd, ein Unternehmen in dauerhaftem Alarmzustand zu halten, um für den unwahrscheinlichen Fall eines Ereignisses wie der Corona-Krise punktgenau gerüstet zu sein. Allerdings werfen gravierende Veränderungen vielfach ihre Schatten voraus: nicht offensichtlich, sondern indirekt, in Form von schwachen Signalen. Wer aufmerksam war, hatte schon vor Corona erkannt, dass sich eine neue Art der Wirtschaft anbahnt: dass Digitalisierung Branchen durcheinander wirbelt, dass grenzenloses Wachstum und Klimakrise nicht in Deckung zu bringen sein werden, dass junge Generationen völlig andere Vorstellungen von gelungenen Karrieren haben. Kurz: dass es nicht mehr lange so weitergehen kann wie bisher. Erfolg bei der Bewältigung von Krisen hat ganz wesentlich damit zu tun, sensibel für diese Signale zu sein.

 

RESILIENZ STATT EFFIZIENZ

Durch Perfektion des bisherigen Vorgehens die Zukunftsfähigkeit abzusichern, war eine beliebte Strategie in vielen Unternehmen. Die Corona-Krise führte jedoch eindrucksvoll vor: Je zielstrebiger man diese Herangehensweise betreibt, umso härter ist der Aufprall in der Realität. Letztlich gelangt nicht nur die Organisation, sondern auch der darin handelnde Mensch an einen Punkt, an dem die Komplexität der Welt nicht mehr beherrschbar ist. Dann braucht es nicht noch mehr Daten, noch ausgefeiltere Reporting-Strukturen oder ein noch übersichtlicheres Management-Cockpit, sondern: eine zuversichtliche Denk- und Handlungsweise im Umgang mit Unsicherheit und Risiko.

 

REALISMUS BEI NEW WORK

Corona erwies sich als Prüfstand für New Work. Und zeigte, wie teil die Lernkurve von Unternehmen ist. Zu den absoluten Produktivitätsgewinnern zählten jene, die ihre Hausaufgaben hinsichtlich Infrastruktur, Kompetenz und vor allem Kultur bereits gemacht hatten. Denn das aus räumlicher Isolation keine soziale Isolation wurde und Teams weiterhin zusammenarbeiten konnten, hing und hängt von der Unternehmenskultur und der Einstellung der Führungskräfte ab. Wichtig ist der Grad, in dem leitende Mitarbeiter/Innen mit Remote Management, dem Führen auf Distanz vertraut sind. Vertrauen, Ergebnisorientierung, Toleranz. Dabei zeigt sich sehr deutlich, das Führung tatsächlich eine Dienstleistung ist. Im Wort Dienstleistung steckt eben nicht nur Leisten, sondern auch Dienen. Und dieser Teil war und ist in solch eine Situation bei Führungskräften besonders gefragt.

 

CHARAKTER UND BEZIEHUNGSGESTALTUNG

Während der Krise zeigte sich sehr deutlich, ob das, was in wohlklingenden Image Inseraten und auf Employer-Branding-Webseiten klangvoll als Unternehmenswerte dargestellt wird, auch tatsächlich stimmt. Kultur ist eben kein Orchideenthema, mit dem man sich beschäftigt, wenn einem sonst nichts mehr einfällt. Nach Corona wird diese Lehre noch wichtiger sein. Denn die real digitale Arbeitswelt wird uns auch künftig fordern und daran erinnern, was uns die Krise deutlich vor Augen führt: Die Zeit als Einzelkämpfer und Self-made-Men ist vorbei. Einem Unternehmen geht es nur dann gut, wenn es auch der großen Gruppe gut geht - Partnern, Kunden, Mitarbeitern, Mitbewerbern.

 

TALENT, MUT UND PIONIERGEIST

Wenn alles durcheinandergerät und durcheinander gewirbelt wird, und nichts mehr sicher erscheint, sind rasche Reaktionsmuster gefragt, pragmatisches Vorgehen und das Beschreiten ungewöhnlicher Wege. Die Krise macht deutlich wie brüchig unsere Systeme sind und das kann fatal sein. Wie flexibel ist der Mensch. Nicht die Organisationsstrukturen sind der entscheidende Faktor, sondern eine Führungskultur, die Freiräume gewährt und auf die Kompetenzen der Mitarbeiter setzt. Die Dynamik der Welt rührt aus ihrer Unvorhersehbarkeit, aus der Überraschung und kann daher nur mit Reaktionsmustern bearbeitet werden, die sich für genau solch Ungeplantes und Unplanbares eignen. Was es dafür in der Zeit nach Corona brauchen wird, ist nicht noch mehr Wissen, sondern vor allem Talent, Mut und Pioniergeist.

 

 

Diesen Artikel haben wir beim Zukunftsinstitut gefunden und der Artikel wurde von Franz Kühmayer veröffentlicht. Wer den gesamten Bericht nachlesen möchte  - einfach anklicken:

https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/leadership/5-fuehrungskompetenzen-fuer-die-post-corona-wirtschaft/